Die Frage nach einer priesterlichen Berufung ist eine sehr persönliche Angelegenheit und trifft jeden in einer anderen Situation. Kontaktaufnahme mit dem Regens zur unverbindlichen Information oder zur grundsätzlichen Klärung, ob und wie eine Perspektive auf den Priesterberuf besteht, ist nach Terminvereinbarung jederzeit möglich.
Aufnahmeverfahren
Wer sich dafür entscheidet, eine mögliche Berufung zum Priester genauer zu prüfen, bittet um Aufnahme ins Priesterseminar. Der Zulassung durch den Erzbischof geht ein Aufnahmeverfahren voraus, das der Regens durchführt. Ziel des Verfahrens ist die Feststellung, dass kein grundsätzliches Hindernis für den geistlichen Beruf besteht, und eine erste Orientierung über gemeinsame Grundlagen und Ziele der Ausbildung.
Wer sich für einen Eintritt in das Priesterseminar München interessiert, führt zunächst ein Informationsgespräch mit dem Regens. Verläuft dies beiderseits positiv, ist ein nächster Schritt, dass ein Interessent mehrere Tage im Priesterseminar mitlebt, um einen realistischen Eindruck vom Programm und vom Tagesablauf zu bekommen. Parallel dazu sollte ein Interessent selbst geistliche Einkehrtage oder Exerzitien für sich organisieren, um die geistliche Dimension des Aufnahmewunsche zu überprüfen und zu vertiefen.
Das Aufnahmeverfahren selbst schließt sich an die Phase des Kennenlernens an. Es sieht zwei Aufnahmegespräche bei Regens und Subregens vor. In ihnen werden markante Stationen der Biographie, insbesondere der Glaubensbiographie, die liturgische und kirchliche Praxis, das theologische Interesse, die Vorstellung vom Priesterberuf, die Bereitschaft zur zölibatären Lebensform, die Finanzierung der Ausbildung, sowie die persönlichen Stärken und Schwächen besprochen, die ein Interessent in die Ausbildung einbringt.
Falls ein Interessent nicht aus dem Erzbistum München und Freising gebürtig ist bzw. nicht in den letzten Jahren hier gelebt hat, ergeben sich zusätzliche Fragen nach den Motiven für die Bewerbung in München. Bei einer Aufnahme soll das Heimatbistum nicht übergangen werden.
Gegebenenfalls kann der Regens ein psychologisches Gutachten des Kirchlichen Beratungsdienstes über den Interessenten erbitten, das die spezielle Sicht der Psychologie in das Aufnahmeverfahren mit einbringt.
Gestaltet sich das Aufnahmeverfahren positiv, wird der Interessent gebeten, die erforderlichen Dokumente und Unterlagen beizubringen; mit dem Bescheid durch den Erzbischof ist der Kandidat ins Priesterseminar aufgenommen.
Beginn der Ausbildung
Die Priesterausbildung beginnt jedes Jahr Mitte September, in der Regel mit dem letzten Wochenende der Sommerferien. Um Zeit für das Aufnahmeverfahren zu haben, ist eine Interessensmeldung bis spätestens 30. Juni erforderlich.