Erstellt am 22. November 2025 von Redaktion

„Ich kann Sie nur begeistern!“ – Pfarrer Schießler im Priesterseminar

Mehr als nur ein wenig Nostalgie klang bei der Predigt in der Kommunitätsmesse von Pfarrer Rainer Maria Schießler durch. „Es ist schon ein besonderes Gefühl, hier zu stehen.“ Waren doch fast vierzig Jahre vergangen, seit er selbst hier im Priesterseminar ausgebildet wurde. „Ich habe es als Haus der Prägung erlebt“, nie ohne Konflikte, aber immer als Ort, an dem menschliche Verantwortliche ein weites Herz gefördert haben. Aber wie es seine Art ist: Pfarrer Schießler bleibt nie stehen, er schaut immer nach vorne.

Das Evangelium des Gedenktages „Unsere Liebe Frau in Jerusalem“ zeigt eine Schlüsselszene, was Jesus selbst unter „Familie“ versteht. Maria und seine Verwandten wollen Jesus in einen „normalen“ Alltag zurückholen. Aber Jesus weigert sich, sondern zeigt auf seinen eigenen Weg: „Den Willen Gottes“ zu tun, ist die Besonderheit der Familie von Jesus. Rainer Maria Schießler erinnert sich: Auch bei ihm war es damals so, dass er bei seinem Eintritt ins Seminar zu hören bekommen hat, was das soll. „Mein Bruder war immer der Bravere.“ Und doch ist er seiner Berufung gefolgt. So ermutigt er auch die Seminaristen, ihren Weg zum Priester zu gehen, ob die Menschen es nun verstehen würden oder nicht. „Ich selbst muss es verstehen, es muss mein Weg sein; dann kann ich ihn auch den anderen begreiflich machen.“

Nach knapp vierzig Jahren als Priester blickt Rainer Maria Schießler voll Freude und Dankbarkeit zurück. „Ich habe so viel Glück gehabt, es hätte auch schief gehen können.“ Immer und immer wieder ist es sein Anliegen, den Menschen die Liebe und Güte Gottes mitzuteilen, in ganz unterschiedlichen Situationen, auch dort, wo das Leben an seine Grenzen stößt. In ganz einfachen Worten, im ganz persönlichen Zeugnis. So muss Rainer Maria Schießler einfach sagen, was ihn bewegt, wie befreiend die Botschaft des Evangeliums ist.

Pfarrer Schießlers persönliches Fazit und sein Rat an die Seminaristen: Der Weg des Priesters ist sein ganz eigener Weg, einen anderen könnte er sich überhaupt nicht vorstellen. „Gehen Sie Ihren Weg. Ich kann Sie nur begeistern!“