Erstellt am 22. Oktober 2025 von Dr. Michael Shin

Neu im Amt des Subregens

Grüß Gott und Servus! Ich bin neuer Subregens im Priesterseminar St. Johannes der Täufer. Mein Pfarrer hat in einem Gottesdienst im letzten Sommer angekündigt, dass ich künftig als Subregens arbeiten würde. Darauf hat einer aus der Gemeinde mich gefragt. „Fährst du nach Bregenz?“ Subregens ist vielen kein geläufiger Begriff, aber man hier nennt mich meistens „Herr Subregens“ Wer diese Bezeichnung kennt, gehört schon irgendwie in ein klerikales Milieu. Nach dem Motto, „Mit dem Zweiten sieht man besser!“, versuchen der Regens und ich die Priesterkandidaten so gut wie möglich zu begleiten.

Eigentlich bin ich seit einigen Jahren in der Pfarrei in St. Maximilian, München tätig, deren Chef der auch in den Medien bekannte Pfarrer Schießler ist. Nun habe ich zwei Jobs, einmal in einer experimentellen Pfarrei in der Münchner Isarvorstadt und einmal in einem musterhaften Bildungshaus in der Nähe der Universität. Es ist schon ein großer Spagat, der mir Geduld und Übung abverlangt. Wird es mir gelingen, Pastoral und Priesterausbildung zu kombinieren und dabei den Menschen in meiner Umgebung Hilfe und Unterstützung zu geben und gleichzeitig mein Glück zu finden? Darauf hoffe ich sehr und bitte jede/n, auch Sie/Euch, liebe Leser/innen, um Unterstützung und Gebet!

Ursprünglich komme ich aus Süd-Korea, kam über Innsbruck nach München. Nach meinem Studium arbeitete ich zunächst in einer Pfarrei und dann im Priesterseminar in meiner Heimat Seoul. Nach 10 Jahre wollte ich wieder in einer Pfarrei arbeiten und bin dabei in München gelandet, seit diesem Jahr schließlich wieder in einem Priesterseminar. Ist das Schicksal oder Fügung? Gern möchte ich an die führende Hand Gottes glauben.

Korea ist kein Nachbarland Deutschlands. Um nach Korea zu gelangen, fliegt man 12 Stunden. Gibt es überhaupt Gemeinsamkeiten zwischen Korea und Deutschland? Wie die Deutschen produzieren auch die Koreaner emsig Autos wie bei Hyundai und Kia. Die beiden Länder hatten – Korea hat noch – die unglückliche Teilung des Landes nach dem II. Weltkrieg. Aber vor allem haben sie den christlichen Glauben gemeinsam. Die bayerischen Benediktiner/innen kamen nach Korea und leisteten eine beispielhafte Missionsarbeit, selbst wenn sie dafür ihr Blut vergießen mussten, sieben davon kamen aus München-Freising. Sie haben gezeigt, dass der katholische Glaube über die räumliche und kulturelle Distanz hinweg die Menschen eint. Daher nehme ich mir einen nächsten kleinen Schritt vor: Boarisch zu lernen.