Erstellt am 7. Juni 2025 von Bernhard Stürber

Diakonenweihe 2025

Am Pfingstsamstag 2025 wurden im Liebfrauendom zu München in einer feierlichenBischofsmesse, musikalisch gestaltet von der Capella Cathredalis, einem Vokalensemble des Domchors und den Dombläsern unter der Leitung von Vinzenz Doering Celler mit der „Stephanus-Messe“ von Max Eham (1915-2008), zwei Priesteramtskandidaten durch Handauflegung und Gebet unseres Erzbischofs Reinhard Kardinal Marx zu Diakonen geweiht.

Zu Diakonen wurden geweiht:

Martin Brenninger (29 Jahre) aus Geisenhausen im Landkreis Landshut. Er ist nach seinem Abitur in Waldram ins Priesterseminar eingetreten und hat das Studium der Theologie in München und Wien absolviert.

Dr. Christian Elsen (30 Jahre) aus München hat in seiner Heimatstadt Theologie studiert und wurde 2024 in Salzburg im Fach Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit promoviert.

Die Beiden bereiten sich derzeit im Rahmen des zweijährigen Pastoralkurses in der praktischen Ausbildung auf ihre Arbeit als Priester vor, Brenninger im Pfarrverband Partenkirchen-Farchant-Oberau, Elsen im Pfarrverband Oberes Priental.

In seiner Predigt betonte Kardinal Marx die Notwendigkeit, als Kirche nah bei den Menschen zu sein: „Lieber eine zerbeulte Kirche, die sich an den Armen und Notleidenden wundgerieben hat, als eine Kirche in großer Pracht und Herrlichkeit, die sich selbst feiert.“ Der priesterliche und bischöfliche Dienst müsse stets aufs Neue diesen Kern des Evangeliums als grundlegende Ausrichtung berücksichtigen, „eine Ausrichtung, die Jesus gelebt hat und die Papst Franziskus durch seine Worte und Beispielhandlungen freigelegt hat: Wo sind die Schwachen? Wo sind die Kranken? Wo sind die Armen? Wo sind die Sünder? Wo können wir Vergebung erfahren? Wo können wir Barmherzigkeit leben?“, so der Erzbischof von München und Freising. Und er ergänzte: „Ein Diakon, ein Priester oder ein Bischof muss immer wieder prüfen, ob diese Ausrichtung an der gelebten Barmherzigkeit Jesu Christi in der Pfarrei oder dem Bistum noch vorhanden ist.“

In seiner Predigt hob Kardinal Marx die Bedeutung der Verankerung vor Ort hervor: „Oft sage ich in den Pfarreien: Überlegt nicht nur, was aus uns wird. Überlegt, was aus dieser Stadt, aus dieser Kommune, aus diesem Ort wird. Lasst die Menschen spüren, dass die Christen hellwach für die Hoffnungslosen und die Einsamen sind“. Hinzu komme der Auftrag, an die Ränder der Gesellschaft zu gehen: „Wann habe ich zum letzten Mal mit den Alten und Dementen zusammengesessen? Wann habe ich zuletzt einem Obdachlosen die Hand gegeben? Wir sollten uns immer fragen: Wo ist mein Ort? Und wir definieren unseren Ort nicht von uns, sondern von den Menschen her“, sagte Kardinal Marx.

Eine festliche Fortsetzung fand der Weihegottesdienst dann bei einem Stehempfang im Karmelitersaal.

Fotos: Robert Kiderle ©