Erstellt am 12. Januar 2024 von Bernhard Stürber

Unsere Osterrieder-Krippe: Krippe und Kreuz gehören zusammen

Mit einigen Eindrücken von unserer Osterrieder-Krippe, in der zur Zeit die Verehrung des göttlichen Kindes durch die Weisen aus dem Morgenland dargestellt ist, möchten wir Ihnen, liebe Besucherinnen und Besucher unserer Webseite, am Beginn des neuen Jahres eine kleine Freude bereiten. Auf ein kleines, leicht zu übersehendes Detail in dieser Krippe möchten wir Sie besonders hinweisen: An einer Ecke des Krippenstalls ist eine kleine Darstellung des Schmerzenmanns zu sehen, ein Hinweis darauf, dass das Kind in der Krippe der Gekreuzigt-Auferstandene sein wird! Krippe und Kreuz gehören zusammen.

An Epiphanie werden vielerorts die Daten der beweglichen Feste des kommenden Jahres angekündigt. Dabei wird eine Brücke zum Osterfest hin geschlagen, wenn es heißt: „Nach dem Fest seiner Geburt und seiner Erscheinung schauen wir aus nach der höchsten Feier des Jahres: den drei Tagen seiner Kreuzigung, seiner Ruhe im Grabe und seiner Auferstehung von den Toten“.

Echte weihnachtliche Freude vergisst nie ihre Verletzlichkeit. Sie vergisst nie, dass weihnachtlicher Jubel immer ein am Kreuz gebrochener ist, wenn Freude nicht zu oberflächlicher Fröhlichkeit verkommen soll.

So weiß es auch jene eindrucksvolle russische Legende vom vierten König, die wie keine andere den Zusammenhang von Krippe und Kreuz erzählerisch entfaltet: Mit den drei anderen Königen war ein vierter aufgebrochen, um das Kind in der Krippe anzubeten. Aber immer wieder wurde er auf seiner Reise aufgehalten. Immer wieder ließ er sich von der Not jener Menschen anrühren, denen er auf seinem Weg zum Kind begegnete. Immer wieder half er Menschen in tiefstem Leid, nie verlor er das Ziel seiner Reise aus dem Sinn. Nach mehr als 30 Jahren kam er ins Heilige Land. Zur Christgeburt in Bethlehem kam er zu spät, das Kind in der Krippe fand er nicht. Rechtzeitig kam er zur Kreuzigung auf dem Hügel von Golgatha. Dort fand er den Mann am Kreuz. Damit war all seine Sehnsucht gestillt, tiefe Freude erfüllt ihn.

Der Schmerzensmann in unserer Seminarkrippe symbolisiert somit die Bezogenheit des Weihnachtsfestes auf Ostern hin.