Erstellt am 27. Februar 2023 von Subregens Dr. Benjamin Bihl

Update: Vorlesungsfreie Zeit

Die vorlesungsfreie Zeit kann leicht als Ferien missverstanden werden. Der Name enthält aber nicht nur die Aussage, dass diese Zeit frei von Vorlesungen ist, sondern auch, dass sie frei für etwas anderes ist. Dieses andere bedeutet für die Seminaristen nach dem Ende der Vorlesungen des Wintersemesters: Prüfungen, Praktika, Magisterarbeiten, Sprachkurse.

Die Prüfungen wurden bereits unmittelbar nach den Vorlesungen Mitte Februar abgelegt. Nach einer kurzen Unterbrechung, die viele dazu nutzten, um an Seminararbeiten zu schreiben, haben mit dem 1. Fastensonntag die Praktika begonnen. Insgesamt fünf Seminaristen sind in einem Gemeindeseelsorgepraktikum in verschiedenen Pfarrverbänden des Erzbistums eingesetzt. Sie lernen dort die pastorale Arbeit  vor Ort kennen, wirken selbst mit und üben sich in die Rolle als Seelsorger ein. Neben den akademischen Pflichten gehören diese praktischen Elemente wesentlich zur Ausbildung. So sind die fünf Seminaristen in Bergkirchen, Milbertshofen, Partenkirchen, Trudering und Rosenheim in den kommenden Wochen in die Tätigkeit der Pfarrer und der pastoralen Mitarbeiter vor Ort eingebunden.

Daneben sind drei Seminaristen im Krankenhaus Rechts der Isar im Krankenhausseelsorgepraktikum tätig. Hier steht besonders die individuelle, seelsorgerliche Begleitung im Fokus. In dieser intensiven Zeit begleiten sie Menschen in der Zeit ihrer Krankheit und lernen grundlegende Aspekte der Einzelseelsorge in der eigenen Praxis und der Begleitung durch ihre Anleiter kennen.

Ganz ruht die akademische Arbeit in diesen Wochen jedoch nicht. Zwei Seminaristen schreiben an ihren Magisterarbeiten und befinden sich somit auf der Zielgerade ihres Studiums. Zwei weitere Seminaristen sitzen über ihren Promotionsarbeiten und nutzen diese vom Programm des Seminars befreite Zeit, um mit ihren Arbeiten weiterzukommen. Aber nicht nur am Ende des akademischen Weges sind Seminaristen beschäftigt, sondern auch an dessen Anfang. Zwei weitere Seminaristen haben in diesen Wochen den Intensivkurs Griechisch, um sich auf die Prüfung um Pfingsten herum vorzubereiten. Da jeder Theologe das Neue Testament im Original lesen können muss, stellt dies einen wichtigen Baustein für das Studium dar.

Auch wenn es somit im Priesterseminar in diesen Tagen etwas ruhiger zugeht, sind doch wahrlich keine Ferien. Die kommen in der Woche nach Ostern. Dann ist eine Woche wirklich dazu da, sich zu erholen. Bis dahin steht aber für alle noch einiges an Arbeit und neuen Erfahrungen an.