Erstellt am 23. Mai 2022 von Florian Kruppa

Ein Lektor – nur ein Vorleser?

Am 22. Mai wurde ich von Weihbischof Wolfgang Bischof zum Lektor beauftragt. Früher nannte man das Lektorat eine niedere Weihe. Jedoch wurden die niederen Weihen im Rahmen der Liturgiereform abgeschafft. Stattdessen kennt die Kirche heute die Beauftragung zum Lektor.

Durch die Beauftragung zum Lektor darf ich nun in der Heiligen Messe die Lesung vortragen. Dadurch darf ich am Dienst der Verkündigung des Wortes Gottes nun wirken. Die Heilige Schrift, so glauben wir Katholiken, ist nicht von menschlichen Ideen her entstanden. Im Gegenteil: Die Texte der Heiligen Schrift sind vom Geist Gottes inspiriert. Daher ist Jesus Christus im Wort gegenwärtig und wir können ihm im Wort begegnen.

Die Beauftragung zum Lektor beinhaltet für den Beauftragungskandidaten auch eine geistliche Dimension. Die Beauftragung zum Lektor soll dazu dienen, dass man sich immer tiefer mit der Heiligen Schrift auseinandersetzt. Dadurch lernt man Jesus Christus, den Sohn Gottes, immer besser kennen. Aufgrund dessen kann man sein Leben immer mehr nach der Heiligen Schrift gestalten und Tag für Tag Jesus Christus immer ähnlicher werden.

Für mich persönlich bedeutet der Dienst des Lektors viel mehr als nur das Vorlesen einer Geschichte. Ganz im Gegenteil: Als Lektor darf ich verkündigend wirken. Ich darf der Gemeinde das Wort Gottes vortragen. Die Beauftragung zum Lektor ist für meinen persönlichen Berufungsweg eine Stärkung, da ich von nun an Gottes Wort in der Heiligen Messe verkünden darf und die Kirche in mich das Vertrauen hat, dass ich diesen Dienst mit allen mir zustehenden Rechten und Pflichten erfüllen kann und darf.