Deutsch-französische Begegnung
Knapp eine Woche waren 14 Seminaristen mit ihrem Regens und dem Erzbischof Olivier de Germayvon Lyon bei uns zu Gast. Die französische Seminargemeinschaft, die jedes Jahr mit ihrem Bischof eine solche Ferien(wall)fahrt unternimmt, wollte in diesem Jahr nicht nur die Stadt München und die oberbayrische Landschaft erkunden.
Sie begaben sich insbesondere auf die Spuren des seligen Karl Leisner und besuchten sowohl Dachau, den Ort seiner Gefangenschaft und seiner Priesterweihe, als auch das zu einer Gedenkstätte umgestaltete Sterbezimmer Karls in Planegg. Teil des Programms war auch die Begegnung der Seminare und der Seminaristen. Schon vom ersten Abend kam es nach einem gemütlichen Grillen und einer kurzen Vorstellung der Priesterausbildung durch die jeweiligen Verantwortlichen zu einem tiefen geistlichen Austausch, wie in der heutigen Zeit und in der aktuellen kirchlichen Situation Christusnachfolge im Hinblick auf den priesterlichen Dienst gestaltet werden und gelingen kann.
Ein weiterer geistlicher Höhepunkt war die gemeinsame Eucharistiefeier, in der Regens Erwan Simon aufrief, den Blick nicht nur auf die eigenen „zerbrechlichen Gefäße“ zu richten, auf unsere und der Kirche Armut, sondern auf den „Töpfer“, auf Gott zu schauen, der uns durch alle äußeren Ereignisse hindurch innerlich formt.
Die gemeinsamen Essenszeiten (inkl. dem obligatorischen „Weißwurstfrühstück“, um das Klischee zu erfüllen) gaben reichlich Gelegenheit, sich in der kulturellen Unterschiedlichkeit kennenzulernen, und dabei doch auch das zu erkennen, was uns im Glauben und auf dem Weg der Nachfolge auf den priesterlichen Dienst hin verbindet. So kurz diese Begegnung war, so intensiv und ermutigend war sie auch, und immer öfter kam der Gedanke auf, diesen Besuch bei Gelegenheit zu erwidern. Denn auch bei uns gibt es die Tradition der Seminarfahrten.