Erstellt am 13. Januar 2022 von Philipp Gartlehner

Das Akolythat – Ein Dienst am Herrn und an der Gemeinde

Am Sonntag, den 9. Januar, beauftragte Weihbischof Bernhard Haßlberger zwei Seminaristen in der Seminarkirche St. Johannes der Täufer zu Akolythen. Diese Beauftragung ist nach dem Lektorat ein weiterer Schritt auf dem Ausbildungsweg hin zum Priestertum.

Der Begriff Akolyth kommt vom griechischen Verb akolouthein, was so viel wie nach-folgen bedeutet. Somit ist der Akolyth ein Gefolgsmann oder Begleiter, und zwar vom Herrn. Hier wird eine erste Bedeutung des Akolythats sichtbar: Der Beauftragte ist dazu gerufen dem Herrn nachzufolgen bzw. ihn zu begleiten. Dies soll sich sowohl im alltäglichen Leben als auch in der Liturgie zeigen. Dort begleiten die Akolythen entweder das Kreuz, das Evangeliar oder das Allerheiligste mit Leuchtern.

Während der Lektor sich dem Dienst am Wort widmet, ist es Aufgabe des Akolythen sich dem Dienst an der Eucharistie zu widmen. In der Beispielpredigt zur Beauftragung in den liturgischen Büchern werden die Kandidaten dazu angehalten, selbst aus der Eucharistie zu leben, um sie dann auch anderen zu reichen, oder den Herrn für die Gemeinde zur Verehrung im Allerheiligsten Sakrament auszusetzen. Auch in diesem Aspekt kommt eine innere Haltung des eigenen Glaubenswegs zum Ausdruck: Nur was ich selbst von Gott empfange, kann ich anderen weitergeben bzw. mit anderen teilen. In der Liturgie zeigt sich dies, indem die Gaben von Brot und Wein, Frucht der Erde und menschlicher Arbeit, zum Altar gebracht werden. Nachdem der Akolyth selbst kommuniziert hat, wird ihm im Bedarfsfall vom Priester die Schale gereicht, sodass er der Gemeinde die Kommunion spenden kann. An dieser Stelle wird sichtbar, dass Gott sich des Akolythen bedient, um selbst zu den Menschen zu kommen. Eine besonders wichtige, oft vergessene Aufgabe des Akolythen ist es, die Kommunion den Menschen zu bringen, die nicht an der Eucharistie teilnehmen können.

Für mich bedeutet dieser Schritt in erster Linie ein inneres Engagement, selbst dem Herrn in der Eucharistie begegnen zu wollen und mich von IHM stärken zu lassen. Und da ER es ist, der mich beschenkt, ist es mir ein Anliegen dieses Geschenk zu teilen und davon Zeugnis zu geben. Dazu möchte ich mich von IHM in der Kirche in den Dienst nehmen lassen.