Nicht alle konnten persönlich an der Semestereröffnung teilnehmen, aber die Technik holt auch Corona-Patienten und andere Abwesende in die große Runde zum Start ins Sommersemester 2022.

Hinter uns liegt eine vorlesungsfreie Zeit, die nur wenig mit Ferien zu tun hatte: Ob Sprachkurs in griechisch oder in italienisch, ob Praktikum im Krankenhaus und Gemeinde, die Fahrt ins Heilige Land, die gemeinsam verbrachten Kar- und Ostertage im Seminar- fast alle Seminaristen hatten genauso volle Kalender wie die Mitglieder im Seminarkollegium. Viele Bilder und Eindrücke kamen bei der Austauschrunde zur Semestereröffnung zusammen.

Was uns alle beschäftigt, ist der Krieg in der Ukraine – wie viele andere haben auch wir Flüchtlinge ins Haus aufgenommen. Die meist jungen Mütter mit ihren teils noch sehr kleinen Kindern bringen mit ihren Schicksalen, aber auch ihren Hoffnungen ganz andere Themen ins Haus, wie sie sonst bei uns an der Tagesordnung sind. Eine werdende Mutter in die Geburtsklinik zu begleiten und eine Hebammenversorgung zu organisieren, gehört nicht unbedingt zur Stellenbeschreibung eines Subregens oder eines Spirituals. Umgekehrt ist es schön, inmitten der vielen Not ein wenig konkret helfen zu können und nicht nur davon zu sprechen, das man Zeichen setzen müsste.

Angesichts dieser Bilder wieder in den Studienalltag zu finden, ist einerseits herausfordernd, zeigt andererseits aber auch, wofür wir Priester sind und Priester werden: für die Menschen, die uns oft in ungewöhnlichen Situationen brauchen. Das Studium hilft uns, zu überlegen und zu begründen, warum wir glauben, was wir glauben, und warum wir tun, was wir tun. Und das ist beileibe weder banal noch überflüssig.