Erstellt am 3. Juni 2021 von Florian Kruppa

Fronleichnam

Lauda Sion Salvatorem  (dt.: Lobe Zion den Erlöser). Dies sind die Eingangsworte der Sequenz des Fronleichnamsfestes, die vom hl. Thomas von Aquin um 1264 verfasst wurde. Das Wort Fronleichnam leitet sich von dem mitteldeutschen Wort vrone licham (Leib des Herrn) ab.

Das Fronleichnamsfest gilt als ein Ideenfest. Das bedeutet, dass die Kirche an diesem Hochfest eine Glaubenswahrheit feiert und nicht ein Heilsereignis Jesu oder einen Todestag eines Heiligen. Im römischen Kalender wird Fronleichnam als Solemnitas Sanctissimi Corporis et Sanguinis Christi (dt.: Hochfest des allerheiligsten Leibes und Blutes) bezeichnet und wird immer am zehnten Tag nach dem Hohen Pfingstfest gefeiert.

Die Anregung zu der Gründung dieses Hochfestes geht auf eine Vision der heiligen Juliana von Lüttich im Jahre 1209 zurück, die berichtete, sie habe in einer Vision den Mond gesehen, der an einer Stelle dunkel war. Christus habe ihr dabei erklärt, dass der Mond das Kirchenjahr darstelle und der dunkle Fleck das Fehlen eines Festes zu Ehren des Altarsakraments. Angeregt durch diese Vision führte Papst Urban IV. dieses Hochfest in der Kirche ein.

Dieses Hochfest wird unter anderem deswegen immer donnerstags gefeiert, da sich dieses Festgeheimnis auf den Gründonnerstag bezieht, da an diesem Abend auch der Einsetzung der Eucharistie gedacht wird.

Am Fronleichnamstag feiert die Kirche, dass Jesus Christus, der wahre Erlöser in den gewandelten eucharistischen Gaben leibhaftig gegenwärtig ist. Die Fronleichnamsprozession wurde dabei in der Zeit der Gegenreformation eingeführt, da man die katholische Identität wahren wollte. Zudem wollen wir Christen auch bis heute unseren katholischen Glauben öffentlich bekennen und bezeugen. Deshalb ziehen wir am Fronleichnamsfest immer wieder in feierlichen Prozessionen durch die Straßen der Städte und der Gemeinden und beten den leibhaftig gegenwärtigen Herrn an. Eine Fronleichnamsprozession enthält traditionell vier Stationen, an denen man jeweils besonders in einem Anliegen betet. Zum Abschluss wird an jeder Station der eucharistische Segen gespendet. Das Fronleichnamsfest wird dabei traditionell oft mit einer Agape im Pfarrheim weitergefeiert. In Bayern gibt es meistens ein klassisches Weißwurstfrühstück mit einer Brez‘n und einem guten Weißbier.

Auch wenn in diesem Jahr auf Grund der Umstände meist noch keine Fronleichnamsprozession möglich ist, möchte ich Sie ermutigen, im nächsten Jahr dieses wunderbare Fest zu feiern und aus tiefstem Herzen zu beten: Lauda Sion Salvatorem.