Erstellt am 9. November 2020 von Florian Florack

Die Neuen – „Sich selbst auf die Probe stellen“

Ich heiße Florian Florack, bin 31 Jahre alt und komme aus München. Aufgewachsen bin ich in der Pfarrei St. Paul an der Theresienwiese, die seit ein paar Jahren zum Pfarrverband München-Westend gehört. Nach meinem Abitur 2008 habe ich Betriebswirtschaftslehre mit Chemie an der TU München bis zum Masterabschluss studiert und anschließend mehrere Jahre in einer Wirtschaftsprüfungskanzlei in München gearbeitet.

Diesen Herbst bin ich nun in das Münchner Priesterseminar als Propädeutiker eingezogen. Ein Jahr lang werden wir fünf Neuen uns jetzt auf das Theologiestudium vorbereiten, gleichzeitig haben wir dabei die Chance, das Seminar und die Menschen, die es ausmachen, näher kennenzulernen. Aber insbesondere haben wir nun die Möglichkeit, uns umfassend mit den Fragen zu beschäftigen, die wohl seit jeher alle Seminaristen in der Georgenstraße umtreiben. „Ruft mich Gott ganz in seinen Dienst?“ oder „Bin ich zum Priestertum berufen?“. Fragen die sich auch mir oft und immer wieder gestellt haben. Mal lauter, mal leiser, aber losgelassen hat sie mich nie, die Frage der Berufung und eine endgültige Antwort darauf – positiv wie negativ – konnte ich bisher noch nicht finden.

Die Freude am Glauben, an der Liturgie und an der Gemeinschaft war und ist mir seit meiner Jugend stete Begleitung und hat dazu beigetragen, dass ich mich auch neben der Arbeit gerne ehrenamtlich in der Kirche, wie in der Kirchenverwaltung oder dem Ministranten- und Lektorendienst engagiere. Im Propädeutikum will ich nun Ruf und Berufung vertieft auf die Probe stellen und herausfinden, ob Gott nicht noch einen weiteren, umfassenderen Dienst für mich vorgesehen hat, und mich auf den priesterlichen Weg schickt.

Wenn man die Dreißig überschritten hat und schon einige Jahre im Berufsleben stand, wagt man den Schritt in das „Abenteuer Priesterseminar“ nicht ganz ohne Zweifel und mancher Abwägung. Ich bin mir sicher, es wird ein langer Weg werden, nicht immer leicht und mit mancher Kurve, aber ich trete ihn mit Zuversicht, Vorfreude und Gottvertrauen an.

Beten wir füreinander!