Erstellt am 19. Juli 2020 von Michael Korell und Annegret Biallowons

Abschied der Geschäftsführerin – die Karawane zieht weiter

Das Münchner Priesterseminar ist unverkennbar visionär. Und das seit bereits 28 Jahren. Was man im Ordinariat als Neuerung feiert, das ist in der Georgenstraße lange erprobt. Die Geschäftsführerin, dem Regens in Verwaltungsfragen zur Seite gestellt, ist der neuralgische Punkt des alltäglichen Seins eines Bewohners des Priesterseminars. Abrechnungen, Fahrtkosten, Zimmerwechsel, WLAN, ein guter Ratsch und so manches mehr kann man im Büro der Frau Biallowons erhalten. Konnte man. Denn nach fast drei Jahrzehnten, zu deren Beginn der Regens selbst noch frischer Seminarist war, geht sie in Rente. Unfassbar, kaum vorstellbar. Das Faktotum aus Augsburg, zwischen FC Bayern und Kamelen. Alles hat seine Zeit, wie wir wissen, so gibt es auch eine Zeit des Abschiedes. Und wenn der Abschied mit dem Dank zusammenfällt, dann ist das ein Zeichen dafür, dass es gut war.

Bereits zur feierlichen Vesper fand sich die ganze Familie Biallowons ein; beim anschließenden gigantomanischen Buffet um den Grill herum gab es viele verzückte Blicke.

Die Angestellten des Hauses verabschiedeten sich mit einem Geschenk, die beiden Unterkurse drehten einen Film, ebenso die Oberkurse. Aktenzeichen XY wurde persifliert, auf der Suche nach der ungewöhnlichen und beeindruckenden Maiordomus, gipfelnd in der Feststellung, dass man die Rente wohl an sich abschaffen müsse.

Der dritte Akt dieses Lebewohls war die Operette „Bei uns im Priesterseminar“, basierend auf dem Weißen Rössel von Benatzky. Hier glänzte nicht nur das Gesangestalent mancher Bewohner der Georgenstraße, sondern allen voran ein bescheidener Regisseur und Dichter, der seinen Namen auf der Partitur verschwieg, der aber ganz sicher seinen weiblichen Gegenpart im Büro gegenüber missen wird.

Liebe Frau Biallowons, für ihren weiteren Lebensweg wünschen wir ihnen alles Gute und Gottes reichen Segen! Möge er ihnen viele gesunde und glückliche Jahre schenken. Bleiben Sie dem Haus verbunden, viele Generationen von Priestern werden Sie immer in außerordentlich guter Erinnerung behalten.

Dankesworte unserer scheidenden Geschäftsführerin:

Es ist an der Zeit – oder was ich noch zu sagen hätte…

Am 15.07.20 wurde ich nach 28 Jahren Dienst im Priesterseminar verabschiedet.

Es war eine bewegende Abschiedsfeier, die coronabedingt nur im engsten Kreis gefeiert wurde. Aber das war wohl auch der Reiz, denn die Feier hätte nicht besser sein können.

Es gab ein perfektes Essen von unserer bewährten Küchencrew, allen voran, der Küchenleitung Monika Rothenbucher, die mir im Laufe der Jahre eine gute Freundin geworden ist.

Die dargebotenen Beiträge hatten Niveau und Stil, waren aufwändig vorbereitet, lustig und traurig zugleich.

Ich kann gar nicht genug danken für all die Mühe, die die Hausleitung, insbesondere unser „Naturtalent“ Regens Dr. Wolfgang Lehner, für diese Feier an Zeit aufgewendet hat. Das „weiße Rössl“ umschreiben, kann sicher nicht jeder.
Die gesungene Hauptrolle von Dir, lieber Bernhard – wir hatten tatsächlich in 28 Jahren keine Meinungsverschiedenheit –, war ein Ohrenschmaus.
Absolut hörenswert waren auch die Beiträge von Spiritual Dr. Andreas Schmidt, Senior Christian Ulbrich, Michael Korell und Subregens Dr. Benjamin Bihl, der sich phantastisch „selbst“ gespielt hat.

„Meine“ Seminaristen haben sogar eine Fernsehsendung gedreht. Mit viel Mühe und Ideenreichtum, ging es in der Sendung „Aktenzeichen XY“ nur um mich.
Es war einfach nur Sch…. schön!

Ich danke allen, die zum Gelingen meiner Abschiedsfeier beigetragen haben, nicht nur für die Geschenke, sondern vor allem auch dafür, dass Sie/Ihr mir in 28 Jahren so ans Herz gewachsen seid!

Vergelt’s Gott – Behüt‘ euch Gott!

Eure/Ihre
Annegret Biallowons