Erstellt am 18. Dezember 2018 von Michael Korell

Geistliches Hauswochenende, flaschenweise

Wenn man sich einen Adventskalender mit verschiedenen Weinflaschen hat schenken lassen, so kann man sich jeden Tag über einen schönen Tropfen freuen. Aber was, wenn dieser Adventskalender zwischen den süßen und spritzigen Rebsorten auch trübe und bittere Flüssigkeiten enthält? Was, wenn das letzte Päckchen nicht am 24. geöffnet werden kann, sondern jeden Tag frisch eine neue Lieferung ankommt?

Auf diese bildliche Art erklärte uns Sr. Dr, Katharina Kluitmann OSF, Theologin, Psychologin und Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz, auf dem geistlichen Hauswochenende, wie es sich mit Gefühlen verhält. Sie sind nun mal da, sie sind vormoralisch und somit nicht verurteilbar. Manches erfüllt uns so sehr, dass es überschäumt, anderes ist so trüb, dass man es lieber in ein Glas gießt und gegen das Licht hält, um es dann schlückchenweise zu verköstigen.

Die Hauskommunität konnte sich, dank der offenen und unkonventionellen Art von Sr. Katharina, damit beschäftigen, was es heißt, sich nicht nur selbst anzunehmen indem man sich kennen lernt und versteht, sondern mit welcher Freude man auf den Menschen blicken kann, der man selbst eigentlich sein könnte. Und mit Christi Hilfe auch werden kann.