Erstellt am 28. Oktober 2017 von Korbinian Stegmeyer

Interview mit dem neuen Senior

Am Mittwochabend der vergangenen Woche feierte im Priesterseminar nicht nur die Geschäftsführerin, Frau Annegret Biallowons, ihr fünfundzwanzigjähriges Dienstjubiläum, sondern es fand auch die Hausvollversammlung statt. Krönender Abschluss war die Wahl eines Seniorats für das kommende Studienjahr: Unterstützt von den Consenioren Klaus Schülein (III. Kurs) und Moritz Waldhauser (II. Kurs) wird Maximilian Mages (IV. Kurs)  die Seminaristen gegenüber der Hausleitung und nach außen als Senior vertreten. Hier stellt er sich in einem kurzen Interview vor:

Lieber Max, herzlichen Glückwunsch zur Wahl! Wenn man mit dir spricht, merkt man, dass du dich auf dein neues Amt freust. Kannst du gerade für Leser, die das Münchner Seminar nicht so gut kennen, kurz zusammenfassen, was deiner Meinung nach das Besondere an unserem Haus ist?

Vielen lieben Dank! Ja, ich freue mich in der Tat, denn die Wahl zum Senior ist nicht zuletzt ein sichtbares Zeichen des Vertrauens seitens meiner Mitbrüder, dass ich ihre Interessen sowohl innerhalb, als auch außerhalb unseres Hauses repräsentativ zum Ausdruck bringen kann.
Das besondere an unserem Haus ist seine unverwechselbar Atmosphäre. Ich vergleiche das Priesterseminar gerne mit einem Gewächshaus, welches die optimalen Bedingungen für die Ausbildung und Reifung der eigenen Berufung bietet, um so schließlich zu einer verantworteten, wie fundierten Entscheidung zu führen. Richtig, die Entscheidung steht am Ende! der Seminarzeit. Wir sind ein Haus der Entscheidungsfindung, keine Gemeinschfat von Entschiedenen. Dabei spielt unsere geistliche Gemeinschaft eine tragende und damit zentrale Rolle.

Das letzte Jahr über warst du nicht im Priesterseminar, sondern hast dein Freijahr in Jerusalem verbracht. Welche Eindrücke und Impulse bringst du ins Haus mit?

Ja richtig – es war eine unbeschreiblich schöne Zeit voller Eindrücke und Erlebnisse. Vor allem durfte ich in Jerusalem meinen eigenen Horizont erweitern und schließlich über mich selbst hinauswachsen. In der lebenswirklichen Erfahrung mit Judentum und Islam, im gemeinsamen, internationalen Studium mit Studierenden anderer Konfessionen, im Erleben der ostkirchlichen Liturgie und nicht zuletzt in der Begegnung mit den Menschen konnte ich meinen Blick über die Pforten des Priesterseminars und des katholischen Bayerns hinweg erweitern. Mit diesem erweiterten Blick, nicht zuletzt auf unsere eigene Kirche, möchte ich unser Haus in den kommenden Semestern bereichern.

Was werden nun als Senior deine Aufgaben sein und welche Schwerpunkte möchtest du setzen?

Die Hauptaufgabe des Seniors ist es zunächst das Verbindungsglied zwischen Seminaristen und Ausbildungsleitung darzustellen. Zusammen mit meinen beiden Consenioren treffe ich mich daher wöchentlich zu einem Austausch mit Regens und Subregens. Dort werden alle wichtigen Themen unserer Kommunität besprochen. Daneben gilt es aber auch Kontakte nach außen hin zu pflegen und neu zu knüpfen – so beispielsweise mit dem Ausbildungszentrum für Pastoralreferent/innen (ABZ) oder mit der Teilnahme an der deutschen Seminarsprecherkonferenz, welche im kommenden Jahr in Fulda stattfinden wird. Zusammenfassend kann man daher sagen, dass meine Aufgaben vor allem in der Repräsentation und Vermittlung innerhalb, wie außerhalb des Priesterseminars liegen.

Dabei ist mir eine unkomplizierte, aufrichtige und vermittelnde Kommunikation besonders wichtig, welche schließlich zu einem erweiterten Aufbau einer vertrauensvollen und mitbrüderlichen Atmosphäre in unserem Haus beitragen soll. Nicht zuletzt liegt mir unsere Beziehung zum ABZ besonders am Herzen.