Erstellt am 28. Juli 2013 von BS

Semesterabschlussausflug nach Ulm

Unser Semesterabschlussausflug am 27. Juli, auch Kunsttag genannt, war heuer in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Ereignis.

Durch das modularisierte Studium ziehen sich die Prüfungen weit über das Semesterende hinaus, so dass wir das Semester, das aus Tradition mit einem Ausflug in die Heimat des jeweiligen Seniors beschlossen wird, um eine Woche verlängern mussten. Für Regens Baur bot sich Gelegenheit, nach der süßen Last verschiedener offizieller Abschlussfeiern, noch einmal im internen Kreis der Seminaristen seinen persönlichen Abschied zu feiern.

Philipp Werner, der aktive Senior, hatte ein attraktives Programm zusammengestellt, das in seine Heimatpfarrei in Ulm-Lehr führte, auf den Turm des Ulmer Münsters, ins Ulmer Hospiz auf dem Michelsberg und schließlich zur Vesper in der Basilika St. Martin in Ulm-Wiblingen.

Vierzig Seminaristen, darunter auch die Neuen aus dem Propädeutikum sowie einige Diakone aus dem Pastoralkurs und das Seminarkollegium mit den Schwestern, waren mitgereist an diesem womöglich heißesten Tag des Jahres. Zunächst feierten wir die Hl. Messe in der Heimatgemeinde unseres Seniors, in Ulm-Lehr.  Die Temperatur betrug 36 Grad im Schatten, als wir den höchsten Kirchturm der Welt, den des Ulmer Münsters, zu Fuß (!) erklommen. Mancher kam dabei an seine Grenzen. Der anschließende Rundgang durch die wunderschöne Ulmer Altstadt – die Temperatur war gefühlt noch gestiegen – wurde schließlich belohnt mit einem guten Mittagessen und einem kühlen Bier. Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass unsere Sr. Menigna mit ihren 90 Jahren tapfer mitlief und besorgte Nachfragen mit einem „Geht scho!“ quittierte.

Unser Senior führte uns sodann an einen besonderen Ort Ulms, in das neue Hospiz-Haus, wo uns die Geschäftsführerin Claudia Schumann, empfing. Philipp Werner ist durch einen kürzlich verstorbenen Rechtsanwaltskollegen, der Stiftungsvorsitzender des Hospizes war, diesem Haus sehr verbunden. Hier finden Sterbende und Angehörige einen ruhigen Ort und liebevolle Begleitung. Das Haus dient als Anlaufstelle für Menschen, die sich mit dem Thema Tod, Trauer und Abschiednehmen auseinandersetzen müssen. Frau Schuhmann berichtete von den Anfängen dieser segensreichen Institution und stellte das Haus von heute vor, das als Paradebeispiel bürgerschaftlichen Engagements gelten kann.

Nach der Vesper in der ehemaligen Benediktinerabteikirche St. Martin inUlm-Wiblingen, bei der Regens Dr. Baur den Segen mit dem dort verehrten berühmten Kreuzpartikel, einem Geschenk Papst Urbans II. an das Kloster, erteilte, machten wir uns auf dem Heimweg.

Während der Heimfahrt hielten im Bus vier Seminaristen, die das Seminar verlassen, weil sie in den Pastoralkurs gehen oder zum Studium nach Rom oder aus dem Priesterseminar ausscheiden, ihre „Korbiniansrede“.

Der krönende Abschluss des Tages war dann eine kleine ganz persönliche Abschiedsfeier für unseren scheidenden Regens im Kreuzgang des Priesterseminars, bei der neben dem Dank und Respekt ihm gegenüber auch Wehmut über seinen Abschied als Stimmung in der Hausgemeinschaft durchschlug.

Wir wünschen Regens Dr. Baur Gottes reichen Segen und – so haben wir es in der Vesper gebetet – Gott möge ihm sein langes Wirken im Münchner Priesterseminar und seinen Einsatz für die Priesterausbildung lohnen.

Nun sind auch im Priesterseminar Ferien angesagt!