Erstellt am 31. Mai 2013 von FJB

Joseph Ratzinger und das Konzil

In der Reihe „Köpfe des Konzils“ steht eine besonders diffizile Aufgabe an: Joseph Ratzinger. Bei ihm ist nicht nur der Werdegang als Persönlichkeit und sein Wirken auf dem bzw. auf das Konzil zu referieren. Mehr als alle anderen unserer Konzils-Prominenten spielt er bis in unsere Tage hinein eine maßgebliche Rolle für die Rezeption und die Interpretation des Konzils. Dieser Komplexität gerecht zu werden, verlangt den Referenten einiges ab. Martin Bauer und Philipp Werner meistern die Aufgabe mit Bravour. Ihre Präsentation gewinnt sogar unterhaltsame Züge, etwa wenn berichtet wird, dass Ratzinger schon als junger Dozent seine Vorlesungen zuerst seiner Schwester in der Küche vortrug, und erst wenn sie es verstanden hatte, mit dem Manuskript zufrieden war. Diese verständliche Sprache, diese eingängige Weise, seine Gedanken zu vermitteln, war wohl entscheidend für die faszinierende und großartige Laufbahn des Freisinger Seminaristen – gewissermaßen unseres Kommilitonen – zum Konzilstheologen und zum ersten Papst des 21. Jahrhunderts.