Erstellt am 28. Oktober 2013 von RD

1. Hauswochenende zum Thema „Frauen in der Gesellschaft“

Heiß diskutiert…

…wurde am 1. Hauswochenende des Semesters am 25./26.10.2013. Die beiden Referentinnen Sabine Gerhard und Anna Steinpatz brachten uns das Themas  „Frauen in der Gesellschaft“ näher, das in den zwei Tagen unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet wurde.Am Freitagabend wurden wir von den beiden Referentinnen in die Thematik „Frauen in der Seelsorge“ eingeführt. Anhand von einigen Beispielen, wie sie uns auch später in der pastoralen Praxis begegnen könnten, ergänzt durch unsere eigenen bisherigen Erfahrungen, sollten wir uns mit der Bandbreite der möglichen Lebenssituationen der Frauen von heute auseinandersetzten. Gefragt wurde nicht nur nach den verschiedenen Herausforderungen, persönlicher, sozialer oder finanzieller Art, die sie meistern müssten, sondern auch, wie denn eine Begegnung in einem pastoralen Seelsorgegespräch verlaufen könne.

Samstags vormittags beschäftigten wir uns mit der Frage nach einigen relevanten Begriffen, wie Frauenbewegung, Feminismen, Sex und Gender und Gendermainstreaming. Nach der Begriffsklärung setzten wir uns intensiv mit einigen Thesen des Feminismus auseinander. Gegenstand der Debatte war die Theorie, dass unsere Wahrnehmung der Natur und der Biologie durch Kultur und Soziologie determiniert, dass man also durch die Gesellschaftsordnung in eine bestimmte Geschlechterrolle gedrängt wird, oder ob das spezifische biologische Geschlecht zum Wesen des Mannseins oder Frauseins gehöre und somit die Biologie die Gesellschaft vorgibt. Das sog. Gendermainstreaming war ein weiterer Diskussionspunkt. Dabei beschäftigten wir uns mit der Einordnung dieses Phänomens zwischen Gleichstellung und Gleichmachung von Mann und Frau.  Daraus hervor ging die Frage, wie denn die Gleichberechtigung  der Geschlechter in Bezug auf die Wahlfreiheit beispielsweise im Berufsleben konkret umgesetzt und garantiert werden könne, und ob die Frauenquote für dieses Problem eine adäquate Lösung darstelle.

Am Nachmittag lag der Schwerpunkt mehr auf der Rolle der Frau in der Kirche. Wir stellten uns die Frage, welchen Platz Frauen in der Liturgie hätten und wie sie angemessener berücksichtigt werden könnten. So stand neben der Problematik des liturgischen Sprachgebrauchs, d.h. der angemessenen Übersetzung der Sprache der Urtexte und der Gebetssprache beispielsweise der Lesungen, auch die Leseordnung im Fokus der Diskussion.

Mit der Gewissheit, dass uns dieses Thema auch weiterhin im späteren Berufsalltag begleiten würde, und dem neu geweckten Bewusstsein, der Sensibilisierung für die Frage nach der Stellung der Frau in Gesellschaft und Kirche, beschlossen wir das Hauwochenende.