Erstellt am 18. Mai 2016 von Felix Wegmann

Passauer Begegnungen: Bibelschule im Heiligen Land

Schalom, Schalom! Nach ereignisreichen fünf Wochen im Heiligen Land sind die Propädeutiker aus der Bibelschule zurückgekehrt.

„Als Israel aus Ägypten auszog, Jakobs Haus aus dem Volk mit fremder Sprache, da wurde Juda Gottes Heiligtum, Israel das Gebiet seiner Herrschaft.“ (Psalm 114)

Der erste Teil der Bibelschule führte uns zunächst in die Wüste Negev, wo wir uns im Kibbuz ‚Yahel‘, einer jüdischen Selbstversorgersiedlung, den alttestamentlichen Büchern widmeten. Dabei zogen wir uns auch im Rahmen einer dreitätigen Wanderung in die Wüste zurück, wo wir neben dem Studium der Heiligen Schrift die faszinierende Natur Israels erleben durften. Auf den Spuren des Volkes Israel wanderten wir von der Grenze zum ägyptischen Sinai bis nach Elat im Golf von Aqaba, wo wir einen atemberaubenden Rundumblick auf die Arabah-Senke und die israelischen Grenzen zu Ägypten und Jordanien erleben durften.

„Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem: Jerusalem, du starke Stadt, dicht gebaut und fest gefügt.“ (Psalm 122)

Der zweite Teil unserer Bibelschule begann mit der Fahrt vom Kibbuz nach Jerusalem, welche uns zunächst zur Festung ‚Masada‘ führte, wo wir u.a. die Grundmauern der ältesten Synagoge der Welt besichtigten. Bei einem anschließenden Badestopp am Toten Meer durften wir, im Wasser treibend, die Gesetze der Physik aus einer völlig neuen Perspektive kennenlernen. In Jerusalem angekommen, besuchten wir zuerst die wichtigsten archäologischen Stätten aus der vorchristlichen Zeit, bspw. die Davidstadt, die uns einen Eindruck davon gaben, welche Dimensionen diese Metropole schon vor tausenden Jahren gehabt haben muss. Besonders intensiv wurde unser Aufenthalt auch von den anderen Konfessionen geprägt, da wir uns gleichzeitig zur jüdischen Pessachwoche, wie zum Osterfest der orthodoxen Christen in der Heiligen Stadt aufgehalten hatten.  Ein Highlight war der Besuch von ‚Ein Kerem“, dem Geburtsort von Johannes dem Täufer, wo wir es uns nicht haben nehmen lassen, das Gebet des Münchner Priesterseminars im Gedenken an unseren Seminarpatron zu sprechen. Am orthodoxen Karfreitag verabschiedeten wir uns mit einem Kreuzweg auf der Via Dolorosa aus der Heiligen Stadt und begaben uns auf den Weg nach Galiläa.

„Stimmt dem Herrn ein Danklied an, spielt unserm Gott auf der Harfe! Er bedeckt den Himmel mit Wolken, spendet der Erde Regen und lässt Gras auf den Bergen sprießen.“ (Psalm 147)

Im dritten und letzten Teil unserer Bibelschule setzten wir im Kibbuz ‚Ein Gev‘ das intensive Studium der neutestamentlichen Schriften fort, wobei wir uns, umgeben von saftigen Wäldern und grünen Auen, an den historischen Orten um den See Genezareth mit dem Leben und Wirken Jesu vor seinem Leiden in Jerusalem auseinandersetzten. Besonders eindrucksvoll war dabei die Besichtigung des Berg ‚Tabor‘, auf welchem der Verklärung des Herrn gedacht wird.

Alles, was atmet, lobe den Herrn! Halleluja! (Psalm 150)

Zusammenfassend durften wir nach fünf Wochen das Heilige Land mit vielen neuen Eindrücken und umfassenden Kenntnissen der Heiligen Schrift wieder verlassen.
Für die Realisierung dieser einmaligen Studienreise danken wir unserer Heimatdiözese, sowie namentlich dem Passauer Regens Martin Dengler, unserem Hebräischlehrer und Dozenten im alttestamentlichen Teil Dr. Bernhard Klinger von der Uni Passau, sowie unseren beiden Begleitern im neutestamentlichen Teil, Pfarrer Dr. Christoph Hentschl und Diakon Dr. Benjamin Bihl aus unserem Erzbistum.

Allen Beteiligten ein herzliches Vergelt’s Gott für die tolle Zeit!

 „Passauer Begegnungen“ ist eine Reihe von Berichten der Münchner Seminaristen, die sich zurzeit im Passauer Propädeutikum befinden.